Politik und Eigentum
1415 | Eroberung des Aargaus durch die Eidgenossen. Die Gemeinden erhielten Eigentumsrechte am Gemeindeland und neue Aufgaben wie Feuerlöschwesen, Polizeiwesen und Wasserversorgung. | |
17. Jh. | Erlass der Bettlerordnung. Die Gemeinden übernehmen von der Kirche die Zuständigkeit für die Armenpflege. | |
1798 | Helvetische Republik und Gründung Kanton Baden (bis 1803). Munizipalgemeinde und Ortsbürgergemeinde bestehen nebeneinander. | |
1803 | Die Ortsbürgergemeinden lösen die Munizipalgemeinden ab. Die Funktionen der Gemeindekammer, die das Bürgergut verwaltet hat, gehen an den Gemeinderat über. Dieser führt bis 1820 neben seinen eigentlichen Sitzungsprotokollen das Verwaltungs(rats)protokoll. | |
1819 | Am 22.11.1819 wurde Ennetbaden durch die Regierung von der Stadtgemeinde Baden getrennt und zu einer selbständigen Gemeinde. Die Besitztümer der Badener Ortsbürger blieben bei den Badener Ortsbürgern. Mit der Trennung von Ennetbaden erstellte die Stadt Baden an Stelle der heutigen Schiefen Brücke einen Fussgängersteg über die Limmat, auf dem ein Stegzoll eingezogen wurde. Die ortsbürgerlichen Ennetbadener waren aber gemäss dem Trennungsdekret davon befreit. | |
1831 | Schaffung der Einwohnergemeinden. | |
1841 | Das Gemeindeorganisationsgesetz regelt die Zuständigkeiten neu. | |
1875 | Die Ortsbürgergemeinde hob im Zuge des Kulturkampfes und mit Einverständnis der aargauischen Regierung das Chorherrenstift auf. | |
1877 | Erwähnung eines jährlichen Beitrags der Ortsbürger an die Stadtbibliothek (aus den Zinsen des Chorherrenstifts). | |
1878 | Übernahme des Kurhauses (Casino) aus Konkurs. Trotz der Garantieübernahme durch die Stadt 1875 stand die Aktiengesellschaft drei Jahre später vor dem Konkurs, woraufhin die Ortsbürgergemeinde am 15. Januar 1878 beschloss, die Anlage (inkl. Kurpark) zu erwerben und zu verpachten. | |
1878 | Zwangsliquidation der Nationalbahn (Oberstadt-Linie). Die Stadt Baden war Garantie-Geberin für CHF 1‘700‘000 und musste sämtliche Kassen anzapfen, um dem Bankrott zu entgehen. | |
1884 | Die Ortsbürgergemeinde zahlt zur Rettung der vom Konkurs bedrohten Nationalbahn an die Verpflichtungen der Einwohnergemeinde den Betrag von CHF 500‘000 aus dem Gut des ehemaligen Chorrherrenstifts. | |
1892 | Installation der elektrischen Beleuchtung im Kurhaus. | |
1897 | Der Ortsbürger-Verein (seit ca. 1990 umbenannt in Ortsbürgerforum) wurde spätestens 1897 gegründet, was ein altes Kassenbuch beweist. | |
1899 | Bis zu diesem Jahr wurden Badener Bürger automatisch auch Ortsbürger. | |
1900 | Ehrenbürgerrecht für Herrn Dr. Welti. | |
1901 | Ehrenbürgerrecht für Herrn Wyss. | |
1910 | Das Protokoll der Ortsbürgergemeinde erscheint ab 29.3.1910 in gedruckter Form. | |
1916 | Ehrenbürgerrecht für Walter Boveri, Charles Eugene Lancelot Brown, Sidney Brown und Frank Hamilton Funk. | |
1916 | Anschaffung einer neuen Weintrotte für CHF 4‘000. | |
1916 | Ehrenbürgerrecht für die Gebrüder Carl und Theodor Pfister. | |
1917 | Das Stohlergut geht ins Eigentum der Ortsbürger über. | |
1922 | Vier Landverkaufverträge (total CHF 27‘000) werden genehmigt, um Schulden aus dem Baldeggkauf (CHF 130‘000) abzahlen zu können. | |
1922 | Ehrenbürgerrecht für Stadtammann Josef Jäger. | |
1924 | Ehrenbürgerrecht für Dekan Karli. | |
1926 | Abtretung des Stadturmes an die Einwohnergemeinde. | |
1928 | Verkauf von 8 Bauplätzen (CHF 72‘687) im St. Ursus an Architekt Hans Löpfe. | |
1928 | Verkauf von Stadttheater, Theaterplatz und Oelrain um CHF 40‘000 an die Einwohnergemeinde. | |
1930 | Ehrenbürgerrecht für Herrn Dr. Senn. | |
1931 | Verkauf des Lindengutes um CHF 140‘000 an die Einwohnergemeinde Baden. | |
1933/34 | Bau des Terrassenschwimmbades Baden. | |
1936 | Annahme eines neuen Armengesetzes im Kanton Aargau – neu sind die Einwohnergemeinden und nicht mehr die Ortbürgergemeinden zur Armenfürsorge verpflichtet. | |
1947 | Auf der Allmend wurden auf dem Land der Ortsbürger durch einen Beschluss der Ortsbürgerversammlung mit dem Projekt Gartenstadt des Basler Architekten Hans Bernoulli viele Sozialwohnungen ermöglicht. | |
1948 | Die alte Tradition einer Weingabe (25 Flaschen vom besten Ortsbürgerwein) für Väter von Zwillingen wird wieder eingeführt. Kritisiert wurde die Förderung des Alkoholkonsums, der stark zunahm und die Nicht-Beschenkung der Mütter. Dieser Beschluss hat der Stadt Baden im In- und Ausland viel Kritik eingebracht. | |
1950 | Ehrenbürgerrecht für Dr. h.c. Max Schiesser. | |
1951 | Die Ortsbürgergemeinde beschloss, für die Einrichtung einer Kantonsschule Land in den Spitaläckern schenkungsweise zur Verfügung zu stellen. Später wird jedoch mehr Land benötigt und 1964 für CHF 1‘500‘000 verkauft. | |
1952 | Der Renovation des grossen Saales im Kursaalgebäude nach dem Projekt von Prof. Hans Hofmann wird zugestimmt und es wird dafür zulasten der Kursaal Betriebsrechnung ein Kredit von CHF 260‘000 bewilligt. | |
1957 | Verpachtung einer Fläche von 117 a für das Schiessgelände Allmend an die Einwohnergemeinde (bis 2005). | |
1959 | Die Ortsbürgergemeindeversammlung stimmt dem neuen Umbauprojekt des Kursaals zu. Sie bewilligt den erforderlichen Kredit von CHF 590‘000 aus dem Ortsbürgergut, wobei die Verzinsung nach Rendite zu erfolgen hat. | |
1961 | Vereinigung der Ortsbürgergemeinden Baden und Dättwil auf den Zeitpunkt der Vereinigung der Einwohnergemeinden von Baden und Dättwil. | |
1962 | Eingemeindung von Dättwil, Rütihof und Münzlishausen. | |
1962 | Das Restaurant Pinte wird von der Ortsbürgergemeinde bewirtschaftet. | |
1962 | Die alte Spitaltrotte der Ortsbürger in Ennetbaden brennt ab. | |
1963 | Die drei Ortsbürgergemeinden Dättwil, Rütihof und Münzlishausen werden in die Ortsbürgergemeinde Baden aufgenommen. Nur in Rütihof wurde die Ortsbürgergemeinde offiziell liquidiert. | |
1963 | Die Ortsbürgergemeinde stellt der Einwohnergemeinde zur Erstellung eines Kindergartens in der Kleinen Allmend das nötige Land unentgeltlich im Baurecht zur Verfügung. | |
1965 | Wiederaufbau und Inbetriebnahme des Neubaus der Spitaltrotte, etwas verkleinert. | |
1965 | Gewährung eines zinslosen Baurechts an die katholische Kirchgemeinde Baden-Ennetbaden zuhanden der Jungwacht Baden für die Erstellung eines Jugendheimes auf der Allmend (Rütibuck). | |
1967 | Ehrenbürgerrecht für Emil Reinle. | |
1968 | Abtretung des Grundstückes Esp in Fislisbach an die Einwohnergemeinde Baden zur Erstellung von Sportanlagen zum Quadratmeterpreis von CHF 43. | |
1968 | Verkauf einer Parzelle im Segelhof Baden-Dättwil zum Quadratmeterpreis von CHF 45 an die Firma AG Brown Boveri & Cie., Baden, für die Erstellung eines Forschungszentrums. | |
1978 | Im Gesetz über die Ortsbürgergemeinden vom 19.12.1978 wird der Bürgernutzen abgeschafft, abgesehen von kleineren Naturalgaben. | |
1982 | Ehrenbürgerrecht für Eugen Probst. | |
1984 | Abtretung des Kursaals und des Kurparks an die Einwohnergemeinde. | |
1984 | Ehrenbürgerrecht für Dr. Ulrich Münzel. | |
1985 | Ehrenbürgerrecht für Dr. Victor Rickenbach. | |
1987 | Das Gebäude des Restaurants Pinte wird mit Baurecht abgetreten. | |
1988 | Anschaffung einer Flaschenabfüllanlage in der ortsbürgerlichen Spitaltrotte für CHF 60‘000. | |
1994 | Ehrenbürgerrecht für Dr. Peter Voser. | |
1997/98 | Bau eines modernen Annexbaus bei der Spitaltrotte. | |
1999 | Die Stadtökologie startet das Projekt Schulzimmer Natur. | |
2005 | Ehrenbürgerrecht für Josef und Ruth Bürge. | |
2008 | Wärmetechnische Sanierung der Spitaltrotte. | |
2009 | Umbau der Liegenschaft Restaurant Baldegg. Anlagekosten CHF 5‘600‘000. | |
2013 | Verkauf des Altersheims St. Anna an die Einwohnergemeinde (Regionales Pflegezentrum Baden). | |
2015 | Die Ortsbürgergemeinde Baden gibt das Grundstück Belvédère nach einem Investorenwettbewerb im Baurecht ab. | |
2016 | Um das Museum Langmatt mittel- und längerfristig erhalten zu können, beschloss die Ortsbürgergemeinde am 5. Dezember 2016 für fünf Jahre einen jährlichen Betriebskostenbeitrag in Höhe von CHF 100‘000. | |
2016 | Neu wird das Ortsbürgerlogo, welches von Abteilung Kultur in Zusammenarbeit mit der Ortsbürgervertretung entwickelt wurde, dort eingesetzt, wo die Ortsbürgergemeinde einen grossen Beitrag leistet, z.B. im Kurtheater. | |
2017 | Kauf der Liegenschaft Husmatt 7/9, Baden-Dättwil. | |
2017 | Baubeginn «Botta-Bad» im Bäderquartier mit Eröffnung am 18.-21.11.2021. | |
2018 | Das Projekt «Heisse Brunne» wird an der Ortsbürgerversammlung mit einem Verpflichtungskredit in Höhe von CHF 670‘000 iniziiert. Im Limmatknie in der Nähe der heutigen Limmatquelle wurde das Thermalwasser wieder öffentlich zugänglich gemacht. | |
2024 |
Fusion der Stadt Baden mit der Gemeinde Turgi per 01.01.2024. Die Ortsbürgergemeinde Turgi existierte seit einiger Zeit nicht mehr. Ehemalige Turgemerinnen und Turgemer können das Badener Ortsbürgerrecht beantragen (siehe Einbürgerung). |